Beau is afraid

Beau is afraid

Filmemacher Ari Aster taucht in die zwischenmenschlichen Abgründe ein und hält den Zuschauenden den gesellschaftlichen Spiegel vor

DF
Movie Artwork

Als „jüdische Version von Lord of the Rings“ will Ari Aster seinen nach „Hereditary“ und „Midsommar“ dritten Film verstanden wissen, nach dessen Vorpremiere er gefragt wurde: „Ist bei Dir alles Okay?“ Eine Frage, die nach den drei Stunden von „Beau is Afraid“ durchaus Berechtigung hat, denn wenn man davon ausgeht, dass Aster in diesem Film, den er seit zehn Jahren realisieren wollte, auch nur im entferntesten Persönliches verarbeitet hat, dann würde man zu gerne wissen, was seine Mutter und sein Therapeut von diesem surrealen Exzess halten.

Beau geht es nicht gut – seine Paranoia macht ihm das Leben schwer und die Medikamente, die ihm sein Therapeut verschreibt sind auch keine Lösung. Als Beau aufbricht, um seine Mutter zu besuchen, beginnt eine epische Odyssee, auf der er mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontiert wird. Am Ende muss Beau erkennen, dass er seine dunkelsten Abgründe überwinden muss, um seine Träume zu erfüllen.

Dass Beau viel Zeit bei seinem Therapeuten verbringt liegt auf der Hand, die Ursache scheint nicht zuletzt seine Mutter Mona (Patti LuPone), die ihn selbst während der Therapiestunde anruft. Zum Todestag des Vaters will Beau nach Hause fliegen, doch mehr als bizarre Umstände halten ihn von der Reise ab. Als er am nächsten Tag seine Mutter anrufen will, teilt ihm ein UPS-Mann, dass seine Mutter von einem Kronleuchter erschlagen wurde.

US 2023 | Regie: Ari Aster | Mit: Joaquin Phoenix, Nathan Lane | ab 16 Jahren | 179 Minuten