Das Meer am Morgen

Das Meer am Morgen

Die Geschichte erzählt, wie es zu dem frühen Tod eines 17jährigen Jungen kam, der in Frankreich das Gegenstück zu Sophie Scholl ist.

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Ein Jahr lang lebten die deutschen Truppen „wie Gott in Frankreich“ – bis im Oktober 1941 ein Offizier in Nantes auf offener Straße erschossen wurde. Hitler verlangte sofort 150 Franzosen zu erschießen. In der Kommandantur in Paris wurde ein Schriftsteller, Oberst Ernst Jünger, mit der Sache befasst. In einem Lager in der Bretagne befinden sich Gefangene, die etwas gegen die Besatzer unternommen haben, wie z.B. der 17jährige Guy Môquet, der in einem Pariser Kino während der Wochenschau Flugblätter vom Rang geworfen hat. Er wird einer von denen sein, die der Landrat als Geiseln aussuchen muss. Am Atlantikwall wird ein Soldat, der junge Heinrich Böll, zur Schießübung mit scharfer Munition verdonnert. Der Film schildert auf diesen drei Ebenen – der Kommandantur, dem Lager und dem Bunker an der Küste – die wenigen Stunden zwischen dem Schuss auf den deutschen Offizier und der Hinrichtung der Geiseln.

Ein Drama, bei dem jeder Beteiligte eine Marionette zu sein scheint, die an den Fäden einer unerbittlichen Maschine hängen. Es sind aber Menschen, die sich gegenüber stehen, die Geiseln, die sich weigern eine Augenbinde zu tragen, die Schützen, die ihnen ins Angesicht sehen, die Beamten und Offiziere, die ihrem Gewissen nicht entkommen. Das Drehbuch von Volker Schlöndorff basiert auf Dokumenten und Briefen, dem entdeckten Bericht Ernst Jüngers und einer frühen Erzählung Heinrich Bölls.

La mer à l'aube | FR/DE 2012 | Regie: Volker Schlöndorff | Mit: Léo Paul Salmain, Ulrich Matthes, André Jung, Thomas Arnold | ab 16 Jahren | 90 Minuten