Pforzheim – Die Mischung Macht’s 2025 #4

Pforzheim - Die Mischung Macht's 2025 #4

Thema Ehrenamt: Beate Wolf & Abu Özban
DF
Beate Wolf kam 2002 aus Potsdam nach Pforzheim – der Liebe wegen. Die studierte Landwirtin trainiert heute die Mädchenmannschaften des FSV Buckenberg. Abu Özban kam ebenfalls der Liebe wegen aus Berlin nach Pforzheim. Hier engagiert er sich im Verein »Unsere helfende Hand«.
    Rückblick auf den Filmabend: Pforzheim - Die Mischung macht’s #4-2025: Wenn Ehrenamt Heimat schafft Mit persönlichen Geschichten über Engagement und Integration fand die Reihe „Die Mischung macht’s“ am Sonntag, 27. Juli, im Kommunalen Kino Pforzheim ihren diesjährigen Abschluss. Im vierten Film stehen Beate Wolf und Abu Özban im Mittelpunkt – zwei Menschen, die auf ganz unterschiedliche Weise zeigen, wie ehrenamtliche Arbeit Verbindungen schafft und Teilhabe ermöglicht. Fußballtrainerin aus Leidenschaft Beate Wolf, geboren in Halle, kam 2002 der Liebe wegen von Potsdam nach Pforzheim. Die studierte Landwirtin arbeitete zunächst im öffentlichen Dienst: In Potsdam hatte sie nach der Wende schnell Karriere gemacht, später war sie unter anderem im Rathaus Knittlingen und bei der Telekom beschäftigt. Sport spielte in ihrem Leben schon immer eine große Rolle: In der DDR war sie Leistungssportlerin, erzählt sie im Film, den Ana Kugli und Sebastian Seibel von der Medienagentur ton-bild-schau realisiert haben. Zum Fußball fand sie eher zufällig – und blieb. „Mein Leben gehört dem Fußball“, sagt Beate, die seit 2018 Mädchenmannschaften des FSV Buckenberg trainiert. Sie hat den Mädchenfußball in Pforzheim etabliert und betreut heute Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 16 Jahren. Das Traineramt war für sie persönlich ein Schlüssel, um in Pforzheim anzukommen. „Wer sich engagiert, lernt Menschen kennen. Ich wünsche mir, dass sich noch mehr Menschen einbringen.“   „Hilfe beginnt oft im Kleinen Auch Abu Özban kam der Liebe wegen nach Baden-Württemberg: 2005 zog er von Berlin nach Niefern. Seine berufliche Laufbahn begann bei den Berliner Verkehrsbetrieben mit einer Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker, später arbeitete er als Schlosser, Einrichter und Techniker. „Das hat mich stolz gemacht“, erzählt er. Heute engagiert sich Abu im Verein „Unsere helfende Hand“, der Menschen in akuten Lebenslagen unterstützt, unabhängig von Herkunft, Religion oder Geschichte. Ob Möbel, Kleidung oder Alltagsbegleitung: „Hilfe beginnt oft im Kleinen“, sagt er. Darüber hinaus bringt er im IB Bildungszentrum Pforzheim Jugendlichen den Beruf des Metallbauers näher. Für ihn ist Ehrenamt gelebte Integration: „Integration sollte Geben und Nehmen sein. Ohne Ehrenamt geht nichts! Es bietet tolle Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen und die Sprache zu üben.“   Engagement verbindet Im Anschluss an den Film diskutierten Beate und Abu gemeinsam mit Susanne Wacker und Angela Gewiese von der FRAG – Freiwilligenagentur Pforzheim/Enzkreis über die Bedeutung von Ehrenamt für Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Moderiert wurde das Gespräch von Mirzeta Haug (Evangelische Erwachsenenbildung) und Halimatou Camara (Internationaler Beirat). Beate erzählte, dass ihr Engagement ihr half, in Pforzheim Fuß zu fassen: „Im Verein haben Menschen ein gemeinsames Interesse. Da fragt niemand: Wo kommst du her? Wer bist du? Da habe ich mich zum ersten Mal integriert gefühlt.“ Susanne Wacker bestätigte: Wer in einer neuen Umgebung ankommen möchte, profitiert vom Mitmachen. Ehrenamt bietet dafür eine wertvolle Möglichkeit. Die FRAG ermögliche Ehrenamtlichen nicht nur Vernetzung, sondern auch Weiterbildung, etwa durch kostenfreie Seminare zu Themen wie Öffentlichkeitsarbeit oder Sponsoring. Ein wichtiges Diskussionsthema war zudem, wie junge Menschen für Ehrenämter gewonnen werden können. Beate schlug Ehrenamtsbotschafter*innen vor, die direkt in Schulen und Hochschulen für Engagement werben. Susanne Wacker ergänzte, dass sich bei der FRAG immer wieder Studierende melden, die bei ihrem Start in Pforzheim nach einer sinnvollen Aufgabe suchen. Eltern hätten zudem eine wichtige Vorbildfunktion, kam im Gespräch heraus: Wer selbst engagiert sei, vermittele seinen Kindern, wie erfüllend Ehrenamt sein kann.   Vier Filme, vier Themen Die diesjährige Staffel von „Die Mischung macht’s“ stellte an den vier Juli-Sonntagen Menschen mit Migrationsgeschichte vor, die in Pforzheim leben oder arbeiten. Jeder Film widmete sich einem Schwerpunkt: Selbstständigkeit, Bildung, Jugend oder Ehrenamt. Das Projekt wird seit 2010 vom Kommunalen Kino Pforzheim in Kooperation mit der Evangelischen Erwachsenenbildung, dem Forum Asyl und weiteren Partnern umgesetzt. Schirmherr ist Oberbürgermeister Peter Boch.
Credits

PFORZHEIM - DIE MISCHUNG MACHT'S 2025 #4 | 0 | ab 0 Jahren | DF | 120 Minuten

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