Die Frau, die singt

Die Frau, die singt

Mit der erzählerischen Sprengkraft einer klassischen Tragödie bezeugt dieser Film die unbezwingbare Kraft des Überlebenswillens
Kanada in der Gegenwart: Nach dem Tod ihrer Mutter Nawal „erben“ die Zwillinge Jeanne und Simon Marwan einen geheimnisvollen Auftrag: Sie sollen in den Nahen Osten reisen und dort zwei Briefe übergeben, einen an ihren totgeglaubten Vater und einen an ihren Bruder, von dessen Existenz sie vorher nichts wussten. Eine Reise zu den eigenen Wurzeln und in die tiefen Abgründe der Vergangenheit beginnt… Mit diesem packenden und raffinierten Drama schaffte Denis Villeneuve 2010 den endgültigen internationalen Durchbruch und drehte fortan auf Englisch. Wobei die Frage erlaubt sein sollte, ob dieser letzte französischsprachige Film nicht doch bis heute sein Bester bleibt. Villeneuve lässt die Gräueltaten der Vergangenheit aufleben, ohne sie jemals zeigen zu müssen und konfrontiert die Zuschauer auf intelligente Weise mit dem schwer Erträglichen. Es entsteht eine Geschichte, die im Geiste einer griechischen Tragödie den Menschen einen Spiegel vorhält, mit atemberaubenden Twists für Spannung und Katharsis sorgt und die trotz allem nie die Hoffnung aus den Augen verliert.
Credits

Incendies | CA 2010 | Regie: Denis Villeneuve | Mit: Lubna Azabal, Mélissa Désormeaux-Poulin, Simon Marwan, Rémy Girard | ab 12 Jahren | 133 Minuten

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