Angst essen Seele auf

Angst essen Seele auf

Präzis beobachtetes Fassbinder-Melodram über die ältere deutsche Witwe Emmi, die sich in den jüngeren Gastarbeiter Ali verliebt

Movie Artwork

Die etwa 60-jährige Witwe Emmi, die als Putzfrau arbeitet, lernt den 20 Jahre jüngeren marokkanischen Gastarbeiter Ali kennen. Sie verliebt sich in ihn. Als beide heiraten, tritt die ablehnende Haltung von Emmis Kindern und ihren Nachbarn offen zutage. Die Ehe gerät in eine Krise, als Ali ein Verhältnis mit einer Kellnerin beginnt.
In Anlehnung an Douglas Sirk und dessen 1956 gedrehten Film „Was der Himmel erlaubt“ übertrug Rainer Werner Fassbinder die dort im Mittelpunkt stehende Liebesbeziehung zwischen einer Witwe und einem jüngeren Gärtner auf bundesrepublikanische Verhältnisse seiner Zeit. Sein erdrückendes Melodram zeigt mit nüchterner Brillanz, daß eine Liebe, die gegen die ungeschriebenen Konventionen der Gesellschaft verstößt, es sehr schwer hat, auf Dauer in ihr zu überleben.
Fassbinders Geschichte ist weit mehr als eine Liebesgeschichte, es ist genauso eine Anklage an eine rassistische Gesellschaft und eine Satire des Spießbürgertums.

»schnörkellos und ehrlich« (film-rezensionen.de)

DE 1974 | Regie: Rainer Werner Fassbinder | Mit: Brigitte Mira, El Hedi Ben Salem, Barbara Valentin | ab 12 Jahren | 93 Minuten