Sick of myself

Sick of myself

Reise zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Endstation: Sich selbst zerstören. Groteske Body-Horror-Satire von Kristoffer Borgli...
DF
Eine Non RomCom – eine unromantische romantische Komödie. Mit seinem Kinodebüt sorgte Kristoffer Borgli bei den Filmfestspielen in Cannes für ordentlich Furore. Die boshafte, manchmal zynische Geschichte von der jungen, hübschen Signe, die ihr Äußeres zerstört, um Beachtung zu finden, ist nicht nur eine weitere gelungene skandinavische Komödie mit Horrortouch und einem nicht immer angenehmen Humor, die manchmal an Ruben Östlund erinnert, sondern auch eine durchaus ernsthafte Geschichte. Da geht es zentral um den Narzissmus als zeittypische Erscheinung und um die Grenzen zwischen Originalität, Selbstverliebtheit und Persönlichkeitsstörung. Borgli pikt mit dem Zeigefinger direkt dorthin, wo es wehtut oder wo es kitzelt, und das auch noch manchmal gleichzeitig. Dabei teilt er ordentlich in alle möglichen Richtungen aus.

Signe und Thomas führen eine ungesunde Beziehung, in der einer immer versucht, den anderen zu übertrumpfen. Dass Thomas mit seiner Kunst – die vor allem daraus besteht, Designermöbel zu stehlen – plötzlich tatsächlich erfolgreich wird und somit mehr Aufmerksamkeit bekommt, passt Signe gar nicht. Doch sie findet schnell eine Lösung für ihr Problem: Dubiose russische Pillen, die als Nebenwirkung seltsame Hautirritationen auslösen. „Perfekt“, denkt Signe und nimmt gleich ganze Packungen davon, um dann schockiert und die Unwissende mimend mit Geschwüren am ganzen Körper zum Arzt zu gehen. Der Plan geht auf. Sie wird mit Mitleid überhäuft, in den Medien wird von ihrer mysteriösen Krankheit berichtet, und sogar Thomas entschuldigt sich. Aber dann artet alles aus, und die Geschichte nimmt einen immer böseren Verlauf …

Credits

SYK PIKE | NO 2022 | Regie: Kristoffer Borgli | Mit: Kristine Kujath Thorp, Eirik Sæther, Fanny Vaager | ab 12 Jahren | DF | 98 Minuten

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