Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes

Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes

»Politische Fabel voller burlesker Kapriolen, ein heiter-verspielter Ritt durch die Kunst-, Film- und Politikgeschichte.« (rbb online)

Movie Artwork

Julian ist angehender Filmemacher, der mit den alltäglichen Problemen von jungen, noch nicht etablierten Filmschaffenden in Deutschland zu kämpfen hat: Er hat Probleme mit der Finanzierung seines neuen Projektes. Die Filmförderung gibt kein Geld und so sieht sich Julian genötigt, einen Job als Erntehelfer anzunehmen. Doch ganz der Kreative macht er aus der Not eine Tugend, zumal er ein schüchternes Auge auf die liebreizende Kanadierin Camille geworfen hat: Er behauptet kurzerhand, der Job sei Recherche für seinen nächsten Film, der die Arbeitsbedingungen in einer quasi kommunistischen Gemeinschaft zum Thema haben soll – und verspricht Camille die Hauptrolle. So verbringt das Duo zusammen mit anderen merkwürdigen Gestalten den Sommer auf einer Apfelplantage in Brandenburg, wo die Träume vom filmischen und kommunistischen Kollektiv mit der Realität kollidieren.

Präzise skizziert der junge Filmemacher Julian Radlmair das Berliner Hipsterleben, meist junge Menschen aus aller Welt, die irgendwie im Kunstbereich aktiv sind, mit allerlei Projekten jonglieren und sich allzu oft furchtbar ernst nehmen. Im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen ist Radlmaier augenscheinlich bewusst, in welch privilegierter Blase er sich bewegt und ist reflektiert genug, sich und seine Generation mit liebevoller Selbstironie zu porträtieren.

»Der beste Film der Berlinale« (programmkino.de)

 

DE 2016 | Regie: Julian Radlmair | Mit: Julian Radlmair, Deragh Campbell, Beniamin Forti, Kyung-Taek Lie, u.a. | ab 0 Jahren | 99 Minuten