Jeder stirbt für sich allein

Jeder stirbt für sich allein

Aufwendig ausgestattete Fallada-Verfilmung mit internationaler Starbesetzung, tief bewegend und ausgesprochen packend inszeniert.

DF

Berlin 1940, Jablonskistraße 55. Die Hausgemeinschaft bildet einen Querschnitt der Bevölkerung jener Tage: Ein Blockwart, eine versteckte Jüdin, ein Ex-Richter, ein Denunziant, ein Kleinkrimineller, ein Hitlerjunge, eine Briefträgerin und das Arbeiterehepaar Quangel. Angst ist das bestimmende Gefühl dieser Zeit. Von einem Schicksalsschlag getroffen, beschließen die Quangels, etwas zu tun. Auf der Suche nach Gerechtigkeit kämpfen sie mit klaren Botschaften auf schlichten Postkarten gegen Adolf Hitler.

Nach Alfred Vohrer im Jahr 1976 hat nun Vincent Perez („Si j’etais toi“) den Schlüsselroman von Hans Fallada, der 2011 in ungekürzter Originalfassung neu aufgelegt wurde, für die große Leinwand adaptiert. Die Hauptrollen von Hildegard Knef und Carl Raddatz haben in dieser internationalen Produktion Emma Thompson und Brendan Gleesen übernommen, Daniel Brühl besticht im Part des Gestapo-Kommissars. Um Moral und Haltung in Zeiten einer Diktatur kreist dieses überzeugend umgesetzte Plädoyer für die Menschlichkeit.

ALONE IN BERLIN | Deutschland, Frankreich, Großbritannien 2016 | Regie: Vincent Perez | Mit: Brendan Gleeson, Daniel Brühl, Emma Thompson, Ernst Stötzner, u.a. | ab 12 Jahren | 103 Minuten