Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

Beeindruckendes Regiedebüt von Natalie Portman, die die Erinnerungen Amos Oz' in poetische Bilder verpackt.

DF

Im Jahr 1945 befindet sich Jerusalem noch unter britischem Mandat. Hierhin flieht die jüdische Familie Oz, die davor recht wohlhabend in Polen gelebt hatte. Der kleine Amos sieht sich selbst als Handwerker oder Bauer und nicht in den Fußstapfen seines Vaters, der sich mehr schlecht als recht als Schriftsteller behauptet. Amos‘ liebende Mutter Fania ist es, die in ihrem Jungen die Faszination für den Zauber von Geschichten weckt – obwohl sie selbst eher enttäuscht ist von dem Kurs, den ihr Leben genommen hat.

Mit der Verfilmung des autobiographischen Buchs von Amos Oz gibt Natalie Portman ihr Debüt als Filmregisseurin, ein Stoff, der offensichtlich eine Herzensangelegenheit ist. Die Filmemacherin setzte durch, dass in Hebräisch gedreht wurde, und wählte eine kunstvolle Struktur, in der sich die Geschichte aus zahllosen Erinnerungsfetzen und Rückblenden zusammensetzt. An das Kino von Terrence Malick fühlt man sich erinnert, wenn Portman in die frühen Tage des Staates Israel eintaucht, um auch vom Hier und Jetzt zu erzählen.

A tale of love and darkness | USA 2016 | Regie: Natalie Portman | Mit: Natalie Portman, Gilad Kahana, Amir Tessler, u.a. | ab 12 Jahren | 98 Minuten