Die Welt in Pforzheim – Abschlussabend PFMM2022 Revisited

Die Welt in Pforzheim - Abschlussabend PFMM2022 Revisited

DIE WELT IN PFORZHEIM Pforzheim – Die Mischung macht’s  Eine musikalisch-interkulturelle Reise in unsere eigene Stadt Unsere Stadt weist eine große kulturelle Vielfalt auf – und das wollen wir feiern. Wir laden MusikerInnen mit den verschiedensten kulturellen Hintergründen ein- alle sind Bürger unserer Region und Stadt. Lassen Sie sich ein auf eine unglaubliche musikalische Reise im Zeichen der Vielfalt. Gleichzeitig feiern wir den Abschluss des interkulturellen Filmprojekts Pforzheim – Die Mischung macht’s REVISITED, das von Mai bis Juli im KOKI stattfand. In kurzen Clips fassen die ProtagonistInnen die Erkenntnisse des Sommers über ihr Mensch-Sein in Pforzheim zusammen. Eintritt: Spende statt Eintritt Veranstalter: Kulturhaus Osterfeld im Rahmen der Interkulturellen Woche In Kooperation mit: Kommunales Kino & Internationaler Beirat Rückblick: In kurzen und oft per Handy aufgenommenen Statements danken die Protagonisten und loben das Projekt, durch das sie so viele nette Menschen kennen gelernt hätten. Die aus Kolumbien stammende Margarete Horlbeck schwärmt: Sie habe jeden Kinoabend mit ihrem Mann besucht und sich „in das Projekt verliebt“. Ein größeres Kompliment kann es für die Macherinnen der Reihe „Pforzheim – Die Mischung macht´s“ des Kommunalen Kinos (Koki) nicht geben, die im Jahr 2022 aufgrund fehlender finanzieller und zeitlicher Kapazitäten teils über zehn Jahre alte Filme über in Pforzheim lebende Menschen mit Migrationshintergrund oder ohne (die Meisten aber mit) aufwärmt und so den Zusatz „revisited“ angefügt hat. „Mega-froh“, „beeindruckt“, „Ort der Begegnung“ – das Füllhorn wird beim Abschlussabend im Kulturhaus Osterfeld nur so ausgegossen über der Koki-Geschäftsführerin Christine Müh und Projektleiterin Mirzeta Haug. Vielfalt wird auch an diesem Abend gezeigt und gelebt, denn der Abschluss des „Die Mischung macht´s“-Projekts ist eingebettet in die offizielle Eröffnung der Interkulturellen Woche in Pforzheim. Die sich genau genommen mit annähernd 30 Veranstaltungen zu einem Interkulturellen Monat auswächst, worauf Bürgermeisterin Sibylle Schüssler hinweist. Wie Kulturhausleiter Bart Dewijze zu Recht anmerkt, kann man auch an diesem Abend erleben, dass Musik Menschen und damit auch Kulturen verbindet – von der deutschen Liedermacherin Julia Schnaidt (in Begleitung von Andi) über die türkische Musik aus dem 19. Jahrhundert, vom Verein für Klassisch-türkische Musik sam Kasten-Zither dargeboten über die berührende und meisterhaft am Flügel vorgetragenen Stücke der serbischen Pianistin Dalida Grmusa Marson oder die eher Pop-lastigen und ebenso mitreißenden Songs von Amalia, die arabische Musik von Lily Schönberger (bei der die ersten Begeisterungspfiffe des Abends auftauchen) bis zur italienischen Band Clan Die Suoni und dessen charismatischen Sänger Kai Portolano (hier hält die Gäste dann nichts mehr auf den Sitzen): Es sind berührende Weisen, Lieder, Songs, die nicht nur eine Art musikalische Weltreise sind, sondern auch eine Untermalung für die große Verbundenheit unter den verschiedenen Nationen und den Menschen zeigt. Einen Grundstein dazu hat sicherlich das Projekt „Pforzeim – Die Mischung macht´s“ in den vergangenen Jahren seit 2010 gelegt. Und so gesehen war es eigentlich ein Glück, dass das Geld und die Zeit gefehlt hat. Laut Christine Müh und Mirzeta Haug (die übrigens Koordinatorin der Interkulturellen Woche ist) kamen in den Filmen 27 ProtagonistInnen zu Wort. „Aus der Notsituation heraus ist etwa Wunderbares entstanden“, befand Projektleiterin Mirzeta Haug. Denn die ProtagonistInnen von damals wurden eingeladen und erzählten, wie es ihnen in der Zwischenzeit ergangen war. Besonders schön, so Mirzeta Haug, sei gewesen, dass auch deren Kinder einen Beitrag dazu leisteten. Und oft hätten die Interviewten (mit und ohne Migrationshintergrund, die meisten aber mit) auch Moderatorentätigkeiten übernommen. Die kurzen und oft per Handy aufgenommenen Statements sprechen Bände. Und sicherlich wäre nicht nur Margarete Horlbeck erneut Stammgast bei einer Fortsetzung. Dass es eine geben wird, davon ist Christine Müh überzeugt. Eine engagierte Frau hat allerdings in diesem Jahr wegen Corona gefehlt, schickt aber eine motivierende Videobotschaft. Christa Mann sieht eine positive Entwicklung hin zur Völkerverständigung und dass man sich nicht über die Vielfalt der Nationen ärgere, sondern sich darüber freue. Das tut denn offenbar auch Oberbürgermeister Peter Boch in einer Videobotschaft. Bürgermeisterin Sibylle Schüssler fügt dem Abend ein Zitat des Humanisten Johannes Reuchlin an, dessen 500. Todestag mit zahlreichen Veranstaltungen in diesem Jahr gedacht wird. „Erkundet das Fremde, zerstört es nicht.“ Auch Bart Dewijze, der die Migranten augenzwinkernd als Entwicklungshelfer bezeichnet, bringt ein passendes Beispiel. „Kultur, sich anpassen, das funktioniert nicht. Wo zwei sich begegnen, da entsteht Neues.“ Und es entstehen im besten Fall Umarmungen, herzliche Gespräche, Austausch bei einem gemeinsamen Essen. So war es nach den Filmabenden mit 27 ProtagonistInnen – meist im Schlosspark vor dem Kino – wenn sich die Gäste des Abends zum gemeinsamen Essen am jeweils landestypisch „beladenen“ Büffet trafen.  
 
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