Die verlorene Ehre der Katharina Blum

Die verlorene Ehre der Katharina Blum

In der eindringlichen Inszenierung der gleichnamigen Buchvorlage von Heinrich von Böll kämpf Katharina Blum gegen körperliche und verbale Angriffe gegen ihre Person.
DF
Katharina Blum (Angela Winkler), eine junge Hausangestellte, lernt auf einem Karnevalsfest Ludwig Götten kennen und nimmt ihn mit nach Hause. Am nächsten Morgen stürmt ein Spezialtrupp der Polizei ihre Wohnung, auf der Suche nach dem mutmaßlichen Terroristen Götten (Jürgen Prochnow). Doch der ist fort und Katharina Blum wird der Unterstützung verdächtigt. Sie wird verhört, ihr Name vom Kommissar (Mario Adorf) an ein Boulevardblatt weiter gegeben, ihr Privatleben verfälscht in der Zeitung veröffentlicht. Eine Hetzjagd beginnt. Ohne zu ahnen, dass sie abgehört wird, telefoniert sie mit Götten und gibt damit sein Versteck preis. Er wird verhaftet. Der Boulevardreporter Tötges verschafft sich Zugang zum Krankenzimmer von Katharinas Mutter, die kurz darauf vor Aufregung stirbt. Katharina Blum erträgt das Ausmaß der Hetze und Entwürdigung nicht länger und erschießt den Reporter. Der Film greift die von den Medien aufgeheizte Stimmung während der RAF-Fahndung in der BRD Mitte der siebziger Jahre auf. Rasterfahndungen der Polizei und Denunziantentum in der Bevölkerung prägten die Atmosphäre, die Heinrich Böll selbst erlebt hatte. Gedreht wurde u.a. in Köln und Umgebung, die Wohnung der Katharina Blum lag in dem neu erbauten Hochhaus Unicenter an der Luxemburger Straße. Im Fernsehen lief der Film erst drei Jahre nach dem Kinostart, da der WDR die Ausstrahlung immer wieder verschob, als sich die politische Situation in der Bundesrepublik weiter zuspitzte und schließlich 1977 im sogenannten 'Deutschen Herbst' eskalierte.
Credits

DE 1975 | Regie: Volker Schlöndorff, Margarethe von Trotta | Mit: Angela Winkler, Mario Adorf | ab 16 Jahren | DF | 106 Minuten

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