Der Russe ist einer, der Birken liebt

Nach dem Bestseller von Olga Grjasnowa: Porträt einer jungen, lauten, kompromisslosen Frau mit viel Tiefgang und Interkulturalität.

Mascha (Aylin Tezel) stammt aus Aserbaidschan, ist Jüdin, ist in Deutschland aufgewachsen. Die angehende Dolmetscherin spricht fünf Sprachen fließend, nur über ihre eigene Geschichte, die Geflüchtete in ihr, spricht sie nie. Mascha liebt ohne Rücksicht auf Verluste – ihre Sprachen, ihre Freunde und vor allem Elias. Unerwartete Ereignisse zwingen sie in die Flucht nach vorne: Sie reist nach Israel in ein neues Leben und muss schließlich erkennen, dass man nicht für immer vor sich davonrennen kann. Wo relativ wenig gesprochen wird, müssen die Bilder umso mehr ausdrücken. Ihr Mienenspiel erzählt, was das Drehbuch weglassen muss: die Zerbrechlichkeit der Figur, die sich nach außen kompromisslos gibt, ihre Sehnsucht nach einem sicheren Hafen, die so gar nicht zur Weltgewandtheit passt und die Suche nach der Identität.