Crimes of the Future

Crimes of the Future

„Chirurgie ist der neue Sex“. Cronenbergs dystopische Bodyhorror-Geschichte ist eine faszinierend, nicht immer leicht goutierbar.

DF
Movie Artwork

In einer dystopischen Welt, in der nur noch wenige in der Lage sind Schmerzen zu empfinden, entwickeln mehr und mehr Menschen Organe mit bislang unbekannten Fähigkeiten. Performance-Star Saul Tenser nutzt seine Mutationen für die Kunst: In umjubelten Avantgarde-Shows lässt er sich die neu erwachsenen Körperteile von seiner Partnerin Caprice vor Live-Publikum herausoperieren. Seine spektakulären Darbietungen wecken bald den Argwohn der staatlichen Organ-Registrierungsbehörde und auch eine mysteriöse Untergrundorganisation verfolgt akribisch jeden seiner Schritte. Doch dann erhält Saul ein Angebot für die schockierendste Vorstellung seines Lebens.

Acht Jahre nach „Map to the Stars“ legt David Cronenberg noch einmal eine Regiearbeit vor, die auch eine Rückkehr zu seinem ewigen Thema des Body-Horrors markiert, und schließt den Kreis: „Crimes of the Future“ hieß bereits der erste Spielfilm des Provokateurs aus dem Jahr 1970. Allerdings sind nur die Titel der Filme identisch: Die neue Arbeit mit Viggo Mortensen, Léa Seydoux und Kristen Stewart erscheint eher wie eine Zusammenfassung und Kulmination der Ideen und Motive Cronenbergs.

 

»Ein radikaler, komplexer Film, der sich mittels tiefschwarzer Ironie mit Körperkult
und menschlicher Anpassung angesichts zunehmender Umweltverschmutzung auseinandersetzt. Der kanadische Filmemacher, 79 Jahre alt, ist damit seiner Zeit noch immer weit voraus.
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CA 2022 | Regie: David Cronenberg | Mit: Viggo Mortensen, Léa Seydoux, Kristen Stewart | ab 16 Jahren | 107 Minuten