Babylon – Rausch der Ekstase

Babylon - Rausch der Ekstase

In Chazelles Babylon hält der Ton in die Stummfilm-Ära Einzug und historische & fiktive Personen leben ihre Eskapaden zwischen Drogenrausch und Hollywood-Traumfabrik aus.

DF
Movie Artwork

Schon in „La La Land“ huldigte Damien Chazelle der Traumfabrik Hollywood, jetzt setzt er noch einen drauf. Der Film zeigt in ausufernden, überbordenden drei Stunden, wie sich Hollywood Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre veränderte, badet in Exzess, beweist, das mehr nicht notwendigerweise besser sein muss, und ist am Ende doch eine oft mitreißende, hingebungsvolle Ode an die Magie des Kinos.

Nicht umsonst nennt Damien Chazelle seinen neuen Film „Babylon“ und hat dabei ohne Frage auch an Kenneth Angers legendäres Kolportage-Buch „Hollywood Babylon“ gedacht, in dem genüsslich die Exzesse der Filmbranche aufgelistet sind. Kennt man sich mit der Stummfilmzeit und der frühen Tonfilmära Hollywoods aus, erkennt man in „Babylon – Rausch der Ekstase“ viele reale Vorbilder: Hauptdarstellerin Nellie LaRoy (Margot Robbie), ein junges Starlet, das schnell Erfolg hat, aber Drogen, Alkohol und Sex selbst für Hollywood-Verhältnisse etwas zu sehr zugetan ist, erinnert an das legendäre It-Girl Clara Bow, während der von Brad Pitt gespielte Altstar Jack Conrad an John Gilbert angelehnt ist, der den Sprung vom Stumm- zum Tonfilm ebenfalls nicht schaffte.

Babylon | US 2022 | Regie: Damien Chazelle | Mit: Brad Pitt, Margot Robbie, Diego Calva, Jean Smart | ab 16 Jahren | 188 Minuten